Biergärten in Bayern sind ein Wahrzeichen Bayerns seit dem 19. Jahrhundert. Entstanden sind sie in München. Damals wurde hauptsächlich untergäriges Bier gebraut und das durfte Laut eines Dekrets von König Ludwig I nur in der kalten Jahreszeit gebraut werden. Die Gärung des Biers fand bei Temperaturen zwischen vier und acht Grad statt. Damit man auch im Sommer untergäriges Bier brauen konnte schufen die größeren Bierbrauer entlang der Isar Bierkeller. Um die Temperatur in den Bierkellern niedrig zu halten wurden Kastanien angepflanzt, die mit ihren großen Kronen den zusätzlich gekiesten Platz über den Kellern beschatteten.
Um ihr Bier direkt bei den Bierkellern zu kaufen, brachten die Leute große Maßkrüge mit. Und im Sommer wurde das Bier schon direkt an den Kellern verzehrt. Das wird allgemein als Geburtsstunde der Münchner Biergärten gesehen.
Nach und nach wurden Tische und Bänke aufgestellt, es gab typische bayerische Brotzeiten wie Obazter und Radi zu kaufen. Dies war aber den Stadtbrauereien in München ein Dorn im Auge. So drängten die Münchner Wirte den König einzuschreiten. Worauf dieser verfügte: Die um München herum liegenden Biergärten dürfen weiterhin Bier ausschenken aber keine Speisen mehr anbieten. Nun mussten sich die Leute ihre Brotzeiten selber mitbringen. Diese Verfügung wirkt bis heute, auch wenn sie nicht mehr gültig ist. Auch heute kann man seine Brotzeit immer nch in den Biergarten mitbringen.
Hierzu ein Auszug der Bayerischen Biergartenverordnung. Die ist wohlgemerkt vom 20. April 1999:
„Kennzeichnend für den bayerischen Biergarten im Sinne der Verordnung sind vor allem zwei Merkmale:
• der Gartencharakter und
• die traditionelle Betriebsform, speziell die Möglichkeit, dort auch die mitgebrachte, eigene Brotzeit unentgeltlich verzehren zu können, was ihn von sonstigen Außengaststätten unterscheidet.“
Wie wichtig den Bayern und im speziellen den Münchnern ihr Biergarten ist kann man auch anhand der Waldwirtschaft bei Pullach, die durch die Biergartenrevolution auch überregional bekannt wurde, ersehen. Die Berühmtheit erlangte die Waldwirtschaft weil anhand der Auseinandersetzungen über Lärmschutz in ihrer Nachbarschaft die 1999er Biergartenverordnung und die Definition eines traditionellen Biergartens entwickelt wurden.
Foto: D. Wiedamann
Thomas Donderer
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